Eine der häufigsten Fragen von Anlegerinnen und Anlegern: „Warum wurde die Aktie XY verkauft, obwohl sie stark gestiegen ist?“ Wir zeigen gute Gründe, warum professionelle Portfoliomanager in genau solchen Momenten verkaufen.
Nicht nur Aktienkäufe – auch gute Verkaufsentscheidungen sind an der Börseöwichtig. Regelmäßig berichten unsere Fondsmanager in ihren Quartalsberichten über die verschiedenen Transaktionen in ihrem Portfolio.
Häufig verkaufen sie eine Aktie, nachdem ihr Kurs stark gestiegen ist, weil sie damit strategische, risiko- und performancebezogene Ziele verfolgen. Es handelt sich also nicht (nur) um „Gewinnmitnahmen“, sondern um einen kontrollierten, rationalen Entscheidungsprozess.
Warum Profis oft genau dann verkaufen, wenn es für andere noch rosig aussieht:
- Fondsregeln: Balance im Portfolio
Wenn eine Aktie und damit ihr Anteil am Fondsvermögen stark steigt, wächst ihr Gewicht im Portfolio – oft zu stark. Dadurch kann ein Einzeltitelrisiko entstehen – und das widerspricht oft der ursprünglichen Allokation. Fondsmanager reagieren in solchen Fällen mit Verkäufen oder Reduktionen, zum Beispiel auf maximal fünf Prozent des Fondsvermögens. So bringen sie das Portfolio wieder ins Gleichgewicht und sichern die angestrebte Diversifikation.
- Risikokontrolle: Schutz vor Rückschlägen
Mit schnellen Kursanstiegen kann nicht nur der Gewinn, sondern auch das Risiko zunehmen – z. B. wenn sich Titel von ihrem fairen Wert entfernen (Überbewertung) oder durch eine höhere Volatilität. Fondsmanager reduzieren daher ihr Engagement, um Abwärtsrisiken wie Kurskorrekturen nach Hypes oder schwachen Quartalszahlen zu begrenzen.
- Kapitalallokation: Wo Geld den größten Hebel hat
Auch wenn es banal klingt: Realisierte Gewinne verbessern den Track Record eines Fonds und schaffen Handlungsspielraum – etwa, um schwächere Titel auszugleichen. Kapital wird dann dort eingesetzt, wo es am meisten bewirken kann. Sinkt die Renditeerwartung einer „heißen“ Aktie und versprechen andere, niedrig bewertete Titel mehr „Alpha“, wird umgeschichtet. Ebenso reduzieren Fondsmanager in volatilen Marktphasen oft defensive Aktien, die sich über Jahre bewährt haben, um Chancen bei stärker abverkauften Werten zu nutzen.
Fazit
„Verkaufen“ heißt nicht „die Aktie ist schlecht“ und ist selten eine reflexhafte Aktion. Sondern: die Relation von Chance und Risiko hat sich verändert. Langfristiger Erfolg im Portfoliomanagement bedeutet, nach gewissenhafter Prüfung des Geschäftsmodells strukturierte Entscheidungen zu treffen – nicht in einzelne Titel oder vergangene Gewinne verliebt zu sein.
Glossar
Verschiedene Fachbegriffe aus der Welt der Finanzen finden Sie in unserem Glossar erklärt.
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