13.03.2017 - Flossbach von Storch

Gold als Geld­an­la­ge – auf die Wäh­rung kommt es an


Gold als Geld­an­la­ge – auf die Wäh­rung kommt es an
Pentagramm

In Euro gerechnet konnte Gold die Verluste nach der Präsidentschaftswahl in den USA wieder wettmachen. Was das über unsere Währung aussagt – und wo die Nachfrage nach Gold wächst.

Während die Aktienkurse nach der US-Präsidentschaftswahl kräftig zulegen konnten, waren Edelmetalle weniger gefragt. Gold als Geldanlage erlebte sogar einen regelrechten „Trump slump“ – der Preis für eine Unze verlor bis Mitte Dezember 2016 in US-Dollar gerechnet mehr als zehn Prozent. Auch wenn der Goldpreis zuletzt wieder deutlich aufholen konnte – zum 1. März diesen Jahres betrug das Minus für US-Dollar-Anleger immer noch mehr als drei Prozent.  

In anderen Währungsräumen fielen die Preisturbulenzen weitaus moderater aus. In Euro gerechnet konnte Gold die Verluste seit der Trump-Wahl sogar wieder aufholen. In der Zeit vom 8. November bis zum 1. März betrug das Plus knapp 1,5 Prozent. Japaner, die in Münzen, Barren oder Fonds investiert waren, dürfte der Preiseinbruch in US-Dollar kaum interessieren. In Yen gerechnet verteuerte sich Gold seit der Trump-Wahl bis Anfang März sogar um 5,5 Prozent.

Die regional unterschiedlichen Goldpreise liegen an den Währungskursen – und damit letztlich auch an den Geldpolitiken der Notenbanken. Die Weltleitwährung für Gold ist traditionell der US-Dollar. Und der hatte seit der Wahl Donald Trumps Rückenwind. Investoren rechneten mit einem Wirtschaftsaufschwung in den USA, angefacht durch Steuersenkungen und staatliche Investitionsprogramme.

Im Falle eines Aufschwungs steigt wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen (zumindest moderat) steigen. Im Dezember 2015 erhöhte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erstmals nach sieben Jahren Wartezeit den Leitzins in einer Bandbreite von 0,25 und 0,50 Prozent. Für die nächste Sitzung der US-Notenbanker signalisierte Janet Yellen zuletzt die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung auf dann 0,75 bis 1,00 Prozent. Steigende Zinsen steigern die Attraktivität von vergleichsweise sicheren Papieren wie US-Staatsanleihen, die für einige risikoaverse Anlegergruppen eine mögliche Alternative zu einem Goldinvestment darstellen können.

Ganz anders ist die Lage in Europa und Japan. Hier setzen die Notenbanken weiterhin auf Null- und Negativzinsen sowie Wertpapierkäufe im großen Stil. Im Zuge der sich zuletzt ausweitenden Zinsdifferenz haben Euro und Yen gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren, was sich auch im Goldpreis in den Landeswährungen widerspiegelt.

Die Nachfrage nach Gold als Geldanlage steigt

Der Goldpreis hängt natürlich nicht nur an der Währung, sondern zuallererst an der realen Nachfrage. Im vergangenen Jahr stieg das Interesse an „Investment-Gold“ nach Angaben des World Gold Council zu 2015 um knapp 70 Prozent. Insgesamt 1.561 Tonnen wurden mit dem Zweck der Geldanlage geordert. Das ist nicht weit entfernt von der Nachfrage der Schmuckhersteller von 2.042 Tonnen, die 2016 um 14,5 Prozent zum Vorjahr sank. Insgesamt lag die Nachfrage bei 4.309 Tonnen.

Ein großer Teil der Nachfrage nach „Investment-Gold“ dürfte von Investoren mit „schwachen Händen“ stammen, die das Edelmetall in erster Linie als Renditetreiber verstehen. Sie sind vor allem an Rendite interessiert. Hedgefonds und andere kurzfristig orientierte Spekulanten, die Gold überwiegend via leicht handelbarer Goldfonds – sogenannter ETFs – erwerben. Laut World Gold Council betrug die Nachfrage nach Gold von ETF im vergangenen Jahr 532 Tonnen.  

Aber auch langfristig orientierte Anleger mit „starken Händen“  sorgen für Nachfrage beim „Investment-Gold“. Das sind beispielsweise Privatanleger, die oftmals eine physische Lagerung in Goldbarren und Goldmünzen bevorzugen. Der sogenannte offizielle Sektor, also Notenbanken oder Staatsfonds, lässt sich ebenfalls zu den Investoren mit „starken Händen“ zählen. Nachdem die Notenbanken rund zwanzig Jahre lang ihre Goldbestände per Saldo reduziert hatten, treten sie seit 2010 wieder als Nettokäufer in Erscheinung.

Gold als Währung der letzten Instanz

Unseres Erachtens dürfte Gold abseits der täglich schwankenden Preisnotierungen noch sehr viel stärker glänzen, wenn die Geldflut der Notenbanken von einer Masse an Investoren als irreversibel erkannt würde. In einem solchen Falle könnte unseres Erachtens das Vertrauen breiter Bevölkerungsschichten in ungedecktes Papiergeld erodieren. Als Währung der letzten Instanz bleibt Gold unseres Erachtens daher ein wichtiger Bestandteil eines diversifizierten Portfolios.

Oder wie Alan Greenspan, als langjähriger US-Notenbankchef (und zuletzt selbst ein expansiver Geldpolitiker) formulierte: „Ein signifikanter Anstieg der Inflation wird letztlich zu einem steigenden Preis für Gold führen. Ein Investment in Gold ist aktuell eine Versicherung“.

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