03.11.2017 - Flossbach von Storch

Deut­sche Un­ter­neh­men stei­gern Ak­ti­en­rück­käu­fe


Deut­sche Un­ter­neh­men stei­gern Ak­ti­en­rück­käu­fe
Arbeitssituation

Die Aktienrückkäufe stehen 2017 auf dem höchsten Stand seit neun Jahren. Anleger können von diesem Trend profitieren. Das liegt auch an der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Die Kauflust ist zurück. Unternehmen wie Adidas, Allianz oder Siemens haben 2017 im großen Stile eigene Aktien erworben. Aktuell steht das Rückkaufvolumen auf dem höchsten Stand seit neun Jahren. In diesem Jahr haben bereits sechs der Dax und MDax Konzerne bis September 2017 mehr als 4,2 Milliarden Euro in Rückkäufe investiert. Das zeigt eine Studie des Flossbach von Storch Research Institutes. Zwei weitere Unternehmen haben Rückkaufaktivitäten angekündigt.

Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick beeindruckend erscheinen mögen, so sind sie weit von den Rekorden in Zeiten vor der Finanzkrise entfernt. 2008 erwarben 16 Unternehmen für mehr als 16,9 Milliarden Euro eigene Aktien. Damals war der Kaufzeitpunkt (Timing) allerdings denkbar schlecht. Bereits im folgenden Jahr brachen die Kurse der meisten Titel ein. Ein späterer Aktienrückkauf wäre deutlich günstiger gewesen.

Das Marktumfeld hat sich aber geändert. Beim Timing ihrer Rückkäufe zeigten die Unternehmen zuletzt ein glückliches Händchen. Seit 2012 wurde durchweg zu günstigen Kursen in die eigenen Aktien investiert, die nach dem Kauf teils deutlich anzogen. Das zeigt etwa das Beispiel Adidas. Im Geschäftsjahr 2016 kaufte der Sportartikelhersteller Aktien im Wert von rund 218 Millionen Euro – zu einem durchschnittlichen Kurs von 139 Euro. Im September 2017, neun Monate nach Abschluss des Kaufprogramms, stand die Adidas Aktie bei fast 200 Euro. Wäre Adidas ein normaler Aktionär, hätte das Unternehmen eine Rendite von knapp 50 Prozent pro Jahr erzielt.

Warum tätigen Unternehmen Aktienrückkäufe?

Unternehmen, die ihre eigenen Aktien kaufen, agieren aber in der Regel nicht als Investoren. Sie kaufen die eigenen Aktien, damit ihre Aktionäre profitieren. Die Rückkäufe sind eine gute Möglichkeit, Kapital flexibel an ihre Anteilseigner zurückzuführen. Solche Programme gelten als „Kurspflege“. Da sich die Anzahl der Aktien verringert, steigt automatisch der Gewinn je Aktie. Das kann zumindest kurz- und mittelfristig zu steigenden Kursen führen.

Ein Grund für die Popularität von Rückkaufprogrammen liegt in der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Letztlich geht es den Managern um die Frage: Wohin mit dem Geld? Bei Investitionen halten sich viele Unternehmen zurück. Hier zeigt die Niedrigzinspolitik bislang kaum Wirkung. Der Kauf anderer Unternehmen steht derzeit zwar hoch im Kurs, ist aber oftmals ziemlich teuer. Viele Kaufkandidaten sind an der Börse mittlerweile hoch bewertet. Eine hohe Kassenhaltung kann im aktuellen Zinsumfeld ebenfalls teuer werden – bei größeren Einlagen fallen Strafzinsen an.  Und auch bei den Dividenden erscheint ein sprunghafter Anstieg unseres Erachtens eher unrealistisch, da Unternehmen in der Regel eine langfristige Dividendenpolitik verfolgen, die sie nur in Ausnahmefällen gravierend ändern.

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