23.03.2018 - Flossbach von Storch

Smart Beta: Die Rechnung geht nicht auf


Smart Beta: Die Rechnung geht nicht auf
Bloomberg

Smart Beta ETFs liegen im Trend. Sie möchten aktives und passives Investieren kombinieren – und versprechen, den breiten Markt zu schlagen. Eine Studie zeigt, dass diese Rechnung meist nicht aufgeht.

Auch in der Geldanlage gibt es Trends. Produktgruppen, die „in“ sind, neuartig und deshalb interessant. Ein großer Trend der vergangenen Jahre waren ETFs. Börsengehandelte, passive Indexfonds, deren Wertentwicklung sich etwa an Börsen- oder Anleiheindizes orientiert. Fast vier Billionen US-Dollar sind weltweit in ETFs investiert. Besonders im Trend zu liegen scheinen derzeit Smart Beta ETFs. Ihr Anteil am gesamten ETF-Markt hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.

Smart Beta ETFs nutzen eigene Indizes

Diese Anlageprodukte bilden nicht einfach Börsenindizes wie den Dax, den S&P 500 oder den MSCI World ab. Sie möchten „smart“ sein, also mit Hilfe einer „Erfolgsformel“ eigene Indizes (Tracking Indizes) konstruieren, deren Zusammensetzung bestimmte Anlagestrategien abbilden soll. Dividenden- und Qualitäts- oder Wachstumsstrategien, um nur einige Beispiele zu nennen. Ein „S&P 500 Growth Tracking Index“ würde sich also vor allem auf wachstumsstarke Unternehmen aus dem US-Aktienindex S&P 500 fokussieren.

Das Ziel, den breiten Markt zu schlagen, gelingt vielen smarten Fonds nicht

Auch wenn der Markt der Smart Beta ETFs stetig wächst und ständig neue Anlagestrategien hinzukommen – eines ist all diesen semiaktiven Produkten gemeinsam. Das Ziel, den breiten Markt zu schlagen. Den Anlegern nach Kosten einen Mehrwert zu bieten. Nur dann, so zumindest die Sicht der Anleger, haben sie eine Existenzberechtigung. Sonst würde sich ja ein Investment in einen günstigeren, „unsmarten“ Indexfonds eher lohnen. Eine Studie des Flossbach von Storch Research Institute zeigt exemplarisch für den US-Markt nun, dass viele Smart Beta ETFs ihre selbst gesetzte Ziele nicht erreichen.

  • Die jährliche Rendite eines durchschnittlichen Smart Beta ETF aus der Stichprobe fiel um 0,5 Prozent hinter der Wertentwicklung des Vergleichsindizes (Benchmark) zurück.
  • 63 Prozent der Produkte schnitten schlechter als der Vergleichsindex ab.
  • Die untersuchten Smart Beta ETFs schafften es in der Mehrzahl nicht, den selbstgesteckten „Tracking Index“ zu schlagen – hier beträgt die jährliche Minderrendite in der Stichprobe durchschnittlich 0,4 Prozent.
  • Die Rendite von 77 Prozent der untersuchten Smart Beta ETFs war schlechter als der eigene „Tracking Index“.

„Tracking Index“ bleibt hinter der Benchmark zurück

Mit einer jährlichen Rendite von durchschnittlich 10,8 Prozent konnten die untersuchten Produkte eine ordentliche absolute Rendite erzielen, die angesichts der weltweiten Börsen-Hausse der vergangenen Jahre wohl nicht sehr überraschend erscheinen mag. Der Vergleich mit der Benchmark und dem „Tracking Index“ zeigt jedoch, dass die relative Rendite im Vergleich zu Markt über nahezu alle Strategien negativ war.

„Im Schnitt zahlt der Verbraucher einen höheren Preis“

Wenn Anleger direkt in ETFs statt in teurere Smart Beta ETF investiert hätten, hätten sie einen besseren Schnitt gemacht. Die überwiegende Mehrheit der Produkte konnte das Versprechen einer „smarten“ Wertentwicklung nicht halten. Eine Begründung: In nahezu informationseffizienten Märkten scheint es schwerlich möglich, mit statischen „Erfolgsformeln“ für die Gewichtung der Anlagen, den Markt zu schlagen. „Im Schnitt zahlt der Verbraucher einen höheren Preis für eine schlechtere Leistung“, lautet das Fazit der Studienautoren.

 

Die vollständige Studie finden Sie hier.

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