14.02.2018 - Ludwig Palm

„Lie­ber ei­ne nach­hal­ti­ge Ba­sis­di­vi­den­de als ei­ne Re­kord­aus­schüt­tung“


„Lie­ber ei­ne nach­hal­ti­ge Ba­sis­di­vi­den­de als ei­ne Re­kord­aus­schüt­tung“
Bloomberg

Rekordhohe Dividenden sorgen für Schlagzeilen, aber auch für Stabilität? Ludwig Palm, Manager des Flossbach von Storch – Dividend, erklärt, warum ihm eine stetig wachsenden Basisdividende lieber ist.

Die erwarteten Rekordausschüttungen sorgen für Schlagzeilen, die Anleger sind begeistert, worauf achten Sie in der laufenden Dividendensaison besonders?

Die Konjunktur ist weltweit gut und somit steigen auch die Gewinne der Unternehmen. Dies wiederum führt zu höheren Dividendenausschüttungen, die in dieser Saison auf Rekordniveau liegen werden. Ich persönlich achte grundsätzlich insbesondere auf das Wachstum und die Nachhaltigkeit der Dividende.

Die Höhe der Ausschüttung allein ist nicht aussagekräftig?

Es reicht nicht aus die Investition in ein Unternehmen auf die aktuelle Höhe der Dividendenzahlung zu reduzieren. Letztlich sollten die Ausschüttungen im Einklang mit der Gewinnentwicklung stehen. Was nützt einem eine hohe Ausschüttung in diesem Jahr, wenn die Dividende im nächsten Abschwung massiv gekürzt oder gar ganz gestrichen wird? Um die Stabilität eines Unternehmens und somit seiner Dividendenzahlung zu beurteilen, ist es interessanter, wenn man sich die Jahre 2008 bis 2010 anschaut. Welche Unternehmen konnten ihre Dividende auch während der Weltfinanzkrise steigern oder zumindest konstant halten? Ich versuche bei jedem Unternehmen soweit wie möglich zurückzugehen in der Dividendenhistorie. In einigen Fällen, wie zum Beispiel bei Johnson & Johnson, kann ich die Dividendenhistorie über fast 100 Jahre nachvollziehen.

Wo liegt die Gefahr einer zu hohen Dividende?

Wenn ein Unternehmen mehr Dividenden ausschüttet als es sich leisten kann und dafür sinnvolle Investitionen vernachlässigt, gefährdet es seine Zukunft. Die Dividende ist letztlich das Ergebnis des wirtschaftlichen Erfolgs bzw. Misserfolgs eines Unternehmens. Wenn Unternehmen ihre Dividenden steigern und nachhaltig zahlen möchten, müssen sie auch ihren Gewinn steigern.

Heute gelten Dividenden angesichts der Nullzinspolitik der Notenbanken so manchem Anleger als eine Art neuer Zins – ist das nicht ein Missverständnis?

Dividenden und Zinsen haben zwar die Gemeinsamkeit, dass man einen tatsächlichen Zahlungseingang auf seinem Konto erhält. Allerdings gibt es bei Zinsen eine rechtliche Zahlungsverpflichtung, Dividendenzahlungen hingegen sind nicht verpflichtend und liegen im Ermessen des Vorstand bzw. des Aufsichtsrats.

Andere Anleger finden Dividendenaktien angesichts der andauernden Börsenrally wenig attraktiv…

Diese Anleger unterschätzen die Bedeutung der Dividende: Historisch machen Dividenden rund ein Drittel des Gesamtertrags der Aktienanlage aus. Dies findet in starken Aufwärtsbewegungen, wie wir sie aktuell erleben, weniger Beachtung. Denn die Kursgewinne machen in diesen Zeiten in der Regel ein Vielfaches der Dividendenerträge aus. Über lange Zeiträume leisten Dividenden aber einen erheblichen Beitrag zur Gesamtperformance.

Was zeichnet für Sie ein gutes Unternehmen aus?

Ein gutes Unternehmen verfügt über ein gutes Produkt in attraktiven Endmärkten. Zudem sollte es stets konservativ finanziert sein, sprich idealerweise eine niedrige oder gar keine Verschuldung haben. Investitionen in das Geschäft sollten an erster Stelle stehen. Danach ist es schön, wenn das Unternehmen Kapital an die Aktionäre zurückgibt. Ich persönlich schätze eine Basisdividende, die über die Zeit stetig erhöht wird. Wenn das Management weiß, dass der Aktionär auch im nächsten Jahr eine Dividendensteigerung erwartet, so diszipliniert dies und führt zu langfristigem Denken. Darüber hinaus kann das Unternehmen überschüssiges Kapital in Form einer Sonderdividende oder von Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgegeben. Liegt der Aktienkurs des Unternehmens und damit der Marktwert unter dem inneren Wert des Unternehmens, ist ein Aktienrückkauf zu bevorzugen. Ist das nicht der Fall empfiehlt sich die Zahlung einer Sonderdividende.

Welchen Stellenwert hat die Dividende für Sie?

Wie gesagt: Dividenden leisten über lange Zeiträume einen erheblichen Beitrag zur Gesamtperformance. Auch mag ich die disziplinierende Wirkung von Dividendenzahlungen auf das Management. Die Höhe der aktuellen Dividendenrendite spielt jedoch nur eine untergeordnete Rolle für mich. Ich achte vielmehr auf das langfristige Wachstum und die Sicherheit der Dividende. Ein Unternehmen, das die Ausschüttungen mindestens über die vergangenen 25 Jahre kontinuierlich gesteigert hat, gilt als Dividenden-Aristokrat – in die investiere ich besonders gerne. Dies sind meist sehr stabile Unternehmen, die nicht gleich bei der ersten Krise umfallen.

Wie sieht das konkret aus?

Die Unternehmen, in die wir mit dem Fonds Flossbach von Storch – Dividend zum Jahresende 2017 investiert waren, schütten im Schnitt seit 29 Jahren kontinuierlich Dividenden aus. Dabei betrug die Dividendensteigerung über die vergangenen fünf Jahre 13 Prozent p.a.

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CHANCEN

+ Nutzung der Wachstumschancen an den globalen Aktienmärkten.

+ Durch die Anlage von Vermögenswerten in Fremdwährungen kann der Fondsanteilswert aufgrund von Wechselkursänderungen positiv beeinflusst werden.

+ Zusätzliche Renditepotenziale durch den möglichen Einsatz von Derivaten.

+ Mögliche Erzielung von überdurchschnittlich hohen Dividendenerträgen.

RISIKEN

- Aktienkurse können marktbedingt stark schwanken, und somit auch der Fondsanteilswert. Kursverluste sind möglich.

- Durch die Anlage von Vermögenswerten in Fremdwährungen kann der Fondsanteilswert aufgrund von Wechselkursänderungen negativ beeinflusst werden.

- Beim Einsatz von Derivaten kann der Wert des Fonds stärker negativ beeinflusst werden, als dies bei dem Erwerb von Vermögensgegenständen ohne den Einsatz von Derivaten der Fall ist. Hierdurch können sich das Verlustrisiko und die Volatilität (Wertschwankung) des Fonds erhöhen.

- Dividendenausfälle und -kürzungen können die Rendite der Anlage negativ beeinflussen.

- Durch Absicherung von Währungsrisiken kann der Fondsanteilswert negativ beeinflusst werden.

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