05.12.2017 -
Seit Wochen wird im politischen Berlin um eine neue, stabile Bundesregierung gerungen. Wer kann, wer will mit wem? Bislang ohne Ergebnis. Was das für unsere Anlagestrategie bedeutet.
Jamaika, „GroKo“ – das sind derzeit wohl die häufigsten zu lesenden Wörter in der Tagespresse. Auch wir beobachten sehr gespannt die Versuche einer Regierungsbildung in Berlin. Was all das für Anleger bedeute, werden wir immer öfter von Kunden gefragt.
Zunächst einmal nicht allzu viel. Etwas flapsig ließe sich anmerken, dass der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland nicht wegen, sondern trotz der Politik zustande gekommen ist. Das Rückgrat der heimischen Konjunktur ist der Mittelstand, die vielen, weitgehend unbemerkt vor sich hin tüftelnden Weltmarktführer made in Germany. Nicht die Regierung in Berlin. Von daher hat das politische Treiben keinerlei unmittelbare Auswirkungen auf unsere Anlagestrategie.
Aus innerdeutscher Perspektive ist es unseres Erachtens also kein Drama, wenn sich die Regierungsfindung noch weiter hinzöge. Die europäische Sicht dagegen ist eine andere. Unsere Nachbarn, insbesondere Frankreich, hoffen auf baldige Ergebnisse. Deutschland, die stärkste Volkswirtschaft des Euroraums, steht im Fokus der Überlegungen, wie die Währungsgemeinschaft in Zukunft aussehen könnte.
Frankreichs Staatspräsident Macron etwa möchte die Eurozone zu einer Haftungsunion umgestalten. Die FDP, so seine Sorge, hätte im Falle einer Regierungsbeteiligung sein Vorhaben blockieren können. Eine Große Koalition wäre ihm deshalb sicherlich deutlich lieber.