30.09.2016 -
Die Notenbanken in den Industrienationen zementieren den Zins auf niedrigem Niveau. Investoren, die ihr Vermögen langfristig erhalten wollen, haben kaum eine Wahl. Sie müssen einen Teil davon in erstklassigen Aktien disponieren. Ihr Risiko dabei ist überschaubar.
Investoren haben es derzeit schwer: Anleihen werfen kaum noch etwas ab oder haben sogar negative Renditen. Aus dem risikolosen Zins ist längst ein zinsloses Risiko geworden. Dass sich in Kürze daran etwas ändert, ist wenig wahrscheinlich.
Den Notenbanken in den Industrienationen dürfte nichts anderes übrig bleiben, als das Zinsniveau dauerhaft zu drücken. Manch hochverschuldetem Staat könnte anderenfalls die baldige Pleite drohen. Dieses Risiko werden die Zentralbanker aus unserer Sicht nicht eingehen.
Investoren haben deshalb keine Wahl: Um ihr Vermögen zu erhalten, müssen sie sich nach Anlagen mit höheren Renditen umschauen. Nur wo, wenn Anleihen nicht mehr genug Rendite abwerfen? Wie lässt sich das Vermögen schützen, will man kein allzu großes Wagnis eingehen?
Ohne Aktien wird das kaum funktionieren. Hier ist aber nicht von irgendwelchen Aktien, vom breiten Markt, die Rede. Nur echte Qualitätstitel kommen in Frage. Aktien von Unternehmen, deren Erträge in der Vergangenheit stabil waren und die bisher nachhaltig gewachsen sind. Global aufgestellte Konzerne mit starken Marken. Solche Unternehmen erzielen mittlerweile einen großen Teil ihrer Gewinne in Emerging Markets. Sie sind kaum verschuldet und außerdem verlässliche Dividendenzahler.
Mit solchen Aktien in ihrem Depot erreichen Investoren zwei Dinge. Erstens: Sie erhöhen ihr langfristiges Renditepotenzial. Zweitens reduzieren sie dabei das Risiko ihrer Anlagen. Wissenschaftler mögen einwenden, dies widerspreche der Portfoliotheorie. Demnach werden höhere Renditen stets mit höheren Risiken erkauft.
Doch die Aktienkursentwicklung von Top-Konzernen beweist das Gegenteil. Dafür gibt es gute Gründe: Wächst das Unternehmen durch seine hervorragende Wettbewerbsposition stärker als die Wirtschaft, schlägt sich dies zusätzlich in höheren Erträgen nieder. Insofern verwundert es nicht, dass Aktien von erstklassigen Konsumgüterherstellern nicht nur weniger riskant sind als die eines konjunkturanfälligen Stahlkonzerns. Langfristig entwickeln sie sich auch deutlich besser.
Investoren sollten aber Geduld haben. Qualitätsaktien entfalten ihre Wirkung nicht über Nacht, sondern langsam und stetig. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Dividende zu. Die Dividendenrendite solcher Top-Unternehmen liegt mittlerweile nicht nur weit über der Rendite sicherer Staatsanleihen, sondern auch deutlich über der von vergleichbaren Unternehmensbonds.
Investoren sollten aber nicht allein auf die Höhe der Dividende schauen, sondern vor allem auf die Qualität. Ein Unternehmen muss über viele Jahre bewiesen haben, dass es verlässlich Dividenden zahlt und seine Ausschüttungen regelmäßig steigert. Investoren müssen keine allzu großen Risiken eingehen, um Renditen zu erzielen, die deutlich über der von Anleihen liegen. Sie brauchen nur einen entsprechend langen Anlagehorizont.